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duo sentimiento

duo sentimiento

Tango argentino in Potsdam

MAZ Stadtkurier / Kultur 02.08.2002


Kennenlernen ohne Worte
"duo sentimiento" läd zu fremden Tanzwelten in die Schiffbauergasse ein

ILDIKO RÖD
Am Samstag, beim Tangofest auf dem Neuen Markt waren sie auf gefallen: Mona und Kurth, beide großgewachsen und elegant, hatten stunden­lang selbst­verges­sen zwi­schen den an­deren Paaren ge­tanzt. Auf ihrer eigenen, klei­nen Tangoinsel. Romantisch hatten sie sich auch ken­nenge­lernt, da­mals vor acht Jah­ren, als sie sich"in einem der Berli­ner Tangosäle über den Weg tanzten".
Wären Mona und Kurth die Helden in einem der traurigen Tango­lie­der, die meist von Ver­lust und Sehnsucht handeln, sie hätten sich nach dieser ers­ten Tanzbegegnung zwangs­läufig aus den Augen verlieren müssen. Um in der Folge ganz schrecklich an sich und der Welt zu leiden. Aber so mün­dete alles ganz untangohaft glücklich in die Gründung des:"duo sentimiento". Unter die­sem Namen tanzen Mona und Kurth seit mittlerweile sieben Jahren privat und auf Tanzvor­führungen den argentinischen Tango. Durch die Tänze der Welt, erklärt Kurth seine Lei­denschaft fürs Tanzen, könne er den Charakter der verschie­denen Völker ergründen.
  Aber warum muss es ausge­rechnet die südamerikanische Macho-Kultur sein? "Weil", so Kurth, "der lateinamerikani­sche Macho absolut nichts mit dem im Deutschen verwende­ten Begriff vom frauenverach­tenden Mann zu tun hat." Ganz im Gegenteil: Der Süd­amerikaner bewundere die Frauen. Was sich auch imTan­go äußert: "Der ist nicht, wie viele glauben, ein dominantes Führen durch den Mann und die bedingungslose Unterord­nung der Frau." Und Mona - tatsächlich alles eher als ein un­ter­wür­fi­ges Frauchen - be­stätigt: Ein beständiges Su­chen und Finden zweier Kör­per, das sei derTango: "Mit je­dem Schritt muss man auf den Gegenüber reagieren und sei­ne nächste Bewegung bereits erspüren." Ein tänzerisches Geben und Nehmen, das nicht wie beim Walzer eine streng genormte Abfolge von Schrit­ten darstellt. Ein bißchen ma­gisch sei der Tango auch, er­zählen Mona und Kurth, die bereits seit sieben Jahren in Potsdam Tangokurse geben und am Sonntag einen Schnup­per­workshop anbieten: "Nach dreieinhalb Minuten - so lan­ge dauert meist ein Tangolied - hat man das Wesen des Tanz­partners kennen­gelernt. Oft besser als beim stun­den­lan­gen Gespräch."

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